Logorrhöe Interruptus
„Erstgeborene haben eben, ob gewollt oder nicht, gewisse Privilegien.“, erzähle ich. „Der Bruder meiner Freundin, er ist Musiker, komponierte ihrer Erstgeborenen sogar ein Lied.“, erzähle ich. „Ob er das für den Zweitgeborenen auch tat, weiss ich nicht, jedenfalls berichtete sie nichts davon. So, wie bei uns zu Hause. Für die Erstgeborene, meine Schwester also, wurde ein babygerechtes Fotoalbum angeschafft. Zahlreiche so süße Bilder entstanden. Ein damals noch nicht allzu billiges Vergnügen. Es waren die 1960er und Digi-Cams soweit entfernt wie der heutige Morgen zur ersten Mondlandung. Mit niedlichen Fotoeckerln wurden die Bilder eingeklebt und in sauberer Zierschrift mit vom Vater eigens gedichteten Reimen versehen. So prangte unter einem Schwarz-Weiss-Bild, aufgenommen bei der Babysäuberung, in blauer Tinte:
----Mama will an meine Nase,
doch geht’s nicht, wenn ich sie nicht lasse. -----“
„Das reimt sich ja nicht!“, sagt er.
„Doch!!“, sage ich.
„Nein!!! Der Reim holpert!“, sagt er.
„Nein!“, sage ich, „Klingt doch fast wie Wilhelm Busch!“
„Nein! Ha! Aber sicher nicht! Ich finde der holpert! Und wie!
Auf Nase müsste doch so was folgen wie Blase!
Oder auf lasse Klasse!!“, sagt er.
„Na gut,“, denke ich mir. „Er holpert.“
Geschichten haben manchmal ein überraschendes
----Mama will an meine Nase,
doch geht’s nicht, wenn ich sie nicht lasse. -----“
„Das reimt sich ja nicht!“, sagt er.
„Doch!!“, sage ich.
„Nein!!! Der Reim holpert!“, sagt er.
„Nein!“, sage ich, „Klingt doch fast wie Wilhelm Busch!“
„Nein! Ha! Aber sicher nicht! Ich finde der holpert! Und wie!
Auf Nase müsste doch so was folgen wie Blase!
Oder auf lasse Klasse!!“, sagt er.
„Na gut,“, denke ich mir. „Er holpert.“
Geschichten haben manchmal ein überraschendes
Nachtbriefkasten - 3. Aug, 12:38
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