Donnerstag, 20. März 2008

Menschliche Natur; die zweite

Uhrzeit
Kaffee statt Schnaps zum Frühstück
Frühstück/Mittagessen/Abendessen
Achtstundentag
Duschen, 1x täglich
Ein Wannenbad verschwendet Wasser
Mülltrennen
Etwas Warmes braucht der Mensch
Freizeit versus Unfreizeit
Antworten, wenn man gefragt wird
Unterhosen
Vertrauen in die Existenz von Dingen und/oder anderen Menschen
Arbeit versus Urlaub
Kalender
Nicht oder nur selten lärmen, brüllen, schreien, grölen oder johlen
Nicht oder nur selten laut lachen
Kopfhaare waschen, 4x wöchentlich
Heimlich singen, freuen, rülpsen oder Nase bohren
Heimlich reich oder arm sein
Selbstgespräche unterlassen
Geschriebenes lesen wie im Schlaf
Abbildungen sehen wie im Schlaf
Mitmenschen nicht unnötig irritieren
Achtstundenschlaf
Privatgesicht
öffentliches Gesicht
Überschüssige Haare entfernen
Unabsichtlich mit der Zeit gehen
Alles oder das Meiste unter Anführungszeichen meinen
"Individualismus"
Zähneputzen nicht vergessen
Nur bekleidet ausser Haus
Und mit Schuhen
Autofahren wie im Schlaf
Täglich sitzend Arbeiten, indoor, beheizt
Schlechtes Gewissen, 3x täglich, spätestens ab 10:00 Vormittags
Convenience
Antitranspirant
Labello
Mobiltelefon
Monatshygiene
Wissen, wann der Bus nicht kommt
Professionelle Freundlichkeit
Ignoranz
Geräuschlos essen
Geruchlos scheissen, wenn machbar.
Frauen: in der Öffentlichkeit viel Lächeln; möglichst fortwährend
Männer: Wer fortwährend lächelt ist ein Idiot.
Ironie

Mittwoch, 12. März 2008

Sätze, die wie Fusseln haften / Teil III :

Psst, Albert..., ich verrate Ihnen etwas,
was nur die Wenigsten wissen:
Das Ende hat nämlich keins...


(gemopst aus Praxis Dr Schein)

Donnerstag, 6. März 2008

Eiserne Ironie

Angesichts eines permanent eingeschlafenen Antlitzes stelle ich fest:
Ich bin die perfekte österreichische Dienstleistungsvisage!

.

Donnerstag, 14. Februar 2008

Bouquet

Blumen für die Toten.
Nelken für die Roten.
Wegerich für Unentwegte.
Primeln für schlecht Aufgelegte.
Binsen für die Einsamen, auch für die gemeinsamen.
Flieder für die Dichter.
Tulpen für die Richter.
Immergrün für Denker.
Astern für die Henker.
Und für Boxer Veilchen, die halten noch ein Weilchen.

Freitag, 8. Februar 2008

Out of time

Da müht man sich mit einen Gedanken ab, den andere viel früher und klarer gedacht haben. Das ist NICHT ermutigend.
Da flattert einem ein Text ins Haus, der das alles auf eine - irgendwie versöhnliche - Art erzählt. Das IST ermutigend.

"
7.)
Wie wir gesehen haben, gibt es zwei Prozesse, die der Mensch zu seinen Lebzeiten nicht anhalten kann: Atmen und Denken. In der Tat können wir unseren Atem für länger anhalten als das Denken (falls dies überhaupt möglich ist). Bei näherer Betrachtung bedeutet diese Unfähigkeit, das Denken zum Stillstand zu bringen, eine Pause vom Denken einzulegen, einen erschreckenden Zwang. Sie erlegt uns eine tyrannsiche, lastende Knechtschaft auf. In jedem Augenblick unseres Lebens, ob im Wachen oder Schlafen, bewohnen wir die Welt mittels des Denkens. Die philosophisch - erkenntnistheoretischen Systeme, die dieses Bewohnen erklären und analysieren wollen, zerfallen seit jeher in zwei Kategorien. Die erste begreift unser Bewußtsein und Gewahrwerden der Welt als Wahnehmung duch ein Fenster hindurch. Dieses Modell, das ein wenig naiv auf einer Analogie zum Sehen beruht, liegt allen Paradigmen der -Realität-, des sinnlichen Empirismus zugrunde. Es erlaubt einen Glauben, wie komplex oder vereinfacht er auch sein mag, an eine objektive Welt, an ein -Da-Draußen-, dessen ideelle und materielle Elemente uns über bewußte oder unbewußte Eingaben vermittelt und die im Anschluß daran intuitiv, intellektuell oder experimentell verortet werden. Die andere Erkenntnistheorie ist jene der Spiegelung. Sie postuliert eine Gesamtheit an Erfahrung, deren einzige nachprüfbare Quelle das Denken selbst ist. Unser Geist, unsere neurophysiologische Verfassung ist es, die das projiziert, was wir für die Formen, die Substanz der -Realität- halten. An sich, so das unwiderlegbare Kantische Axiom, ist -Wirklichkeit-, wie immer sie beschaffen sein mag, unzugänglich. Sie entzieht sich jedem beweisbaren, gesicherten Zugriff. Sie mag auf eine kollektive Halluzination, einen gemeinsamen Traum hinauslaufen. Extreme, verspielte, bedenkliche Versionen dieses Solipsismus suggerieren, daß wir selbst gemacht sind - aus jenem Stoff, aus dem die Träume sind-, geträumt vielleicht von einem Demiurgen oder, wie Descartes spekuliert, von einem Dämon. Alles Denken über die Welt, jegliche Beobachtung, jedes Verstehen wären Reflexion, Kartographieren auf einen Spiegel.

In einem wesentlichen Punkt stimmen diese beiden Systeme überein: Das Glas, sei es das des Fensters oder das des Spiegels, ist niemals unbefleckt. Es sind Kratzer darauf, blinde Flecken, Ausbuchtungen. Weder Druchsicht noch Spiegelung können je vollkommen makellos sein. Es gibt Verunreinigungen und Verzerrungen. Das ist die Crux: Zwischen uns und der Welt gibt es Zwischenglieder. Konzeptualisierungen, Beobachtungen (wie in der -Unschärferelation-) sind Denkakte. Es gibt keine unschuldige Unmittelbarkeeit der Aufnahme, wie spontan oder unbeobachtet sie auch scheinen mag. Erkenntnistheorien, seien sie von Descartes, Kant oder Husserl, mühen sich heroisch, einen unvermittelten, von Vorüberlegungen freien Punkt auszumachen, an dem das Selbst voraussetzungslos mit der Welt zusammenträfe, ohne psychologische, körperliche, kulturelle oder dogmatische Annahmen. Derartige -Phänomenologen- streben danach, entweder mit Hilfe des Fensters oder jener des Spiegels, - die Dinge zu sehen, wie sie sind -, die Wahrheit über die Anwesenheit der Welt, ihr - Dasein - herauszufinden. Doch gibt es, wie Gertrude Stein wußte, kein unerschütterliches, beruhigendes - da-da -. Kein archimedischer Punkt, keine tabula rasa konnte jemals überzeugend ermittelt werden. Die Identität des - denkenden Schilfrohrs -, die trübende Allgegenwart des Denkprozesses, wirkt wie ein Schirm. Da, wo Erfahrung nackt sein könnte, jener Adams ähnlich, ist sie gefiltert, im wesentlichen kompromittiert. Die Vertreibung aus dem Paradies ist ein -Fall ins Denken-. Daher gibt es kein Element der Existenz, das nicht -angekränkelt wäre vom bleichen Schein des Gedankens-.

Folglich operiert selbst der erfinderischste, umfassendste, geordnetste und mit Vorstellungskraft begabteste menschliche Geist auf Umwegen, innerhalb von Grenzen, die er nicht wahhaft definiert, geschweige denn ausmessen kann. Überall stößt der Lichtstrahl der Vernunft auf Dunkelheit.

Nicht, daß das Licht entlegener Galaxien nicht zu uns gelangte! Doch wird es uns niemals erreichen, nie (be)rühren: eine Allegorie unserer Einsamkeit.

Wieviel von unserer stolzen Wissenschaft ist nicht ebensosehr
Science-fiction, ein Modell, dessen einzig beweisbare veritas jene der Mathematik ist, die über ihre eigenen Spiele in Entzücken gerät?
Es hat immer Grund zu Argwohn gegeben gegenüber den scheinbar unwiderlegbaren Axiomen der Logik und der Syntax, in die sie so despotisch eingraviert sind. Diese Axiome, diese sakrosankten Regeln, die den Widerspruch regieren, was tun sie anderes als die lokalen Besonderheiten menschlicher Hirntätigkeit, die Architektur des Kortex, nach außen verlagern? Ganz so, wie man unser Sehvermögen unter dem Gesichtspunkt betrachten kann, dass es Anatomie und Physiologie des menschlichen Auges in Szene setzt.

Jeder von uns hat schon Enttäuschungen erlebt beim Gewahrwerden, ist gegen Verständnisbarrieren gestoßen. Wir rennen, oft blindlings, mit aller Macht gegen unfaßbare und doch nachgiebige Sprachwände an. Der Dichter, der Denker, die Meister der Metapher hinterlassen Kratzer in dieser Wand. Aber Innen- und Außenwelt murmeln Worte, die wir nicht verstehen. -Ungehörte Weisen- sollen die süßesten sein.
Cézanne bekundet seinen Ärger darüber, daß sein Auge die Landschaft vor ihm nicht in all ihrer Tiefe durchdringen könne. Die reine Mathematik kennt das Unlösbare, obgleich sie die Quelle dieser Unlösbarkeit nicht vollends in de Griff bekommt. Noch das inspirierteste Denken ist machtlos gegen den Tod, eine Machtlosigkeit, die unsere metaphysischen und religiösen Szenairen hervorgebracht hat. Das Denken verhüllt mehr, wahrscheinlich viel mehr, als es enthüllt.
Ein siebter Grund, für jenen Schleier der Schwermut. "

Aus: "Warum Denken traurig macht. Zehn (mögliche) Gründe"
von George Steiner

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das glaub ich jetzt nicht;)
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walhalladada - 12. Feb, 19:05
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walhalladada - 20. Jan, 17:40
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Tanzlehrer - 31. Aug, 22:35

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